"Markus Lanz": Rückzug von Angela Merkel? Das sagt ihr Vertrauter Altmaier


Artikel verfasst von

Maike

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Image dpa/Kay Nietfeld

Wann immer jemand in der CDU von der Zeit nach Angela Merkel spricht, werden die Medien hellhörig.

Zuletzt sorgte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) für Aufsehen, als er in einem Interview sagteEr glaube, “Angela Merkel bereitet alles vor, damit die CDU auch nach ihr eine erfolgreiche Zukunft hat”.

Die Frage ist nur: Wie bald wird diese Zeit ohne Merkel an der Spitze der CDU kommen? Es gibt etwa das Gerücht, dass die Kanzlerin in der Mitte der laufenden Legislaturperiode bereits abtreten könnte. 

Am Donnerstagabend wurde Bundeswirtschaftsminister und einer der engsten Vertrauten der Kanzlerin, Peter Altmaier, in der ZDF-Talkshow “Markus Lanz” zu einem möglichen Rückzug von Angela Merkel befragt.

Altmaier hält bei “Markus Lanz” zur Kanzlerin 

Das Gespräch kam auf diese Frage, weil Moderator Markus Lanz von Altmaier wissen wollte, ob er nicht auch gerne einmal Kanzler werden wolle. Die Entgegnung des Ministers: “Ich glaube, die Planstelle ist gut besetzt.”

Er sei seit über zehn Jahren Teil einer Bundesregierung unter Führung von Angela Merkel. “Und ich habe immer in dieser ganzen Zeit Angela Merkel unterstützt, weil ich der Auffassung bin, dass sie unter der gegebenen Situation die beste Kanzlerin für dieses Land ist. Trotz mancher Kritik, die geäußert wird.”

Ein Bekenntnis zur Kanzlerin – nichts weniger erwartet man von einem Vertrauten wie Altmaier, der lange das Kanzleramt leitete und von Merkel etwa auch mit der Koordination der Flüchtlingskrise betraut wurde. 

“Merkel wird nach mir in den Ruhestand gehen”

“Ich glaube, Merkel wird erst weit nach mir in den Ruhestand eintreten”, betonte Altmaier noch. Von einem baldigen Rückzug ist bei ihm keine Rede. 

Lanz hakte ein: “Aber was ist danach?”

Altmaier: “Aber da bin ich ja schon längst in Ruhestand.”





► “Zeit”-Journalistin Tina Hildebrandt schaltete sich ein und betonte: Es gebe in der Union ein Verlangen nach Erneuerung. “Auch wenn Sie sagen, die Planstelle sei gut besetzt: Die Stelle ist endlich”, sagte Hildebrandt an den Minister gerichtet. “Alle reden ja auch schon darüber, dass sich diese Ära einem Ende zuneigt.”

Hier holte Altmaier weiter aus – und führte die Studiogäste durch eine kurze Geschichte der Bundesrepublik. Das Amt des Kanzlers verlange weit mehr als das Amt eines Ministers. 

SCREENSHOT / ZDF

Markus Lanz hakt nach. 

“Ab und zu gibt es Ausnahmepersönlichkeiten”, sagte Altmaier. “Konrad Adenauer war so eine, Helmut Schmidt, Helmut Kohl und jetzt Angela Merkel, die in diesem Amt ihre Erfüllung finden.”

Die nächsten Sätze aber wirkten mit Blick auf die aktuellen Probleme der Union – auch der Schwäche in den Umfragen – nicht zeitgemäß. Kanzler müssten Ausnahmepersönlichkeiten sein – und von der Bevölkerung akzeptiert werden. 

Zumindest bei Merkel kann man mit Blick auf die Umfragewerte Zweifel anmelden, ob diese umfassende Akzeptanz noch gegeben ist. Die Debatten um ihre Nachfolge sind Symptome dieser Zweifel. 

Lanz fragt nach der Kanzlerschaft – Altmaier spricht über Pizza

Altmaier jedenfalls verteidigte in gewohnter Manier seine Kanzlerin. Keine Nachfrage konnte daran einen Zweifel lassen.

Fragen nach möglichen Ambitionen für das Kanzleramt bügelte Altmaier mit dem Verweis auf eine Pizza ab. In Rom habe er einmal in einer sehr schäbigen Pizzeria zu Abend gegessen. 

Aber: Der Kellner habe die Pizza mit einer so beeindruckenden “Grandezza” serviert, dass Altmaier darüber noch heute ins Schwärmen gerät.

Der Anekdote erzählte der Minister, um zu sagen:

“Dieser Mann hat sich entschieden, aus seiner jeweiligen Situation das Beste zu machen. Ich glaube, dass man im Leben glücklich ist, wenn man sich auf den Beruf konzentriert, den man hat. Nicht auf den, den man gerne hätte.”